Peter Doralt, Rechtsprofessor, Vorsitzender der Übernahmekommission und immer wieder beigezogener Rechtsberater auch bei Wirtschaftsprüfungsthemen, sieht die Lage ähnlich skeptisch. Doralt tritt wie auch Robol für das Rotationsprinzip ein. Was die Gesamteinschätzung der Kräfteverhältnisse in der Branche angeht, formuliert der ehemalige Klosterschüler und leidenschaftliche Bildungsbürger eine Kritik, die viele als "links" bezeichnen würden: "Die Realität ist, dass eine sehr geschlossene, kleine Gruppe von Menschen und Institutionen, die Geld haben und sehr gut organisiert sind, zunehmend die Spielregeln bestimmt: die Kapitalgeber, die Investoren." Weil diese auch über einen exzellenten Zugang zu den Zentren der Macht beziehungsweise dorthin verfügten, wo die Spielregeln gesetzt werden, hätte diese Gruppe in der Regel mit der Durchsetzung ihrer "Sonderinteressen" Erfolg.

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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit

Auszug aus dem Artikel "Prüfungsängste", > profil Nr. 16, 14. April 2006, S 46

Interessant auch der Hinweis auf S 42:
Auch bei der Bautreuhand-WEB-IMMAG soll letztlich eine Art Schneeballsystem über viele Jahre aufrechterhalten worden sein, das nur unter Duldung beziehungsweise Mittäterschaft des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers fortbestehen habe können, befand das Gericht.