Der
Begriff Mitwelt wurde von Klaus Michael
Meyer-Abich geprägt*. In "Aufstand für die Natur
- Von der Umwelt zur Mitwelt" schreibt er im 1. Kapitel
Anders denken und anders handeln:
Der
entscheidende Gedanke, mit dem die Umkehr beginnt, ist, daß
andere Lebewesen nicht nur um uns, sondern mit
uns in der Welt sind. Jedes Lebewesen braucht seine eigene Umwelt,
seinen spezifischen Lebensraum. Eine von diesen vielen verschiedenen
Umwelten ist die unsere, der menschliche Lebensraum im Ganzen
der Natur. Die Industriegesellschaft hat dies so mißverstanden,
als sei die ganze Welt nichts als der menschliche Lebensraum,
und spricht deshalb nur von einer einzigen Umwelt, unserer Umwelt,
die es zu schützen gelte. Dadurch sind wir in eine Krise
geraten, die unseres Verhältnisses zur Natur.
Achten
wir die anderen Umwelten nicht in ihrer Eigenständigkeit,
so lassen wir andere Lebewesen ihren Lebensraum allenfalls noch
in dem des Menschen finden. Wir sehen nicht ihren Eigensinn und
Eigenwert im Ganzen der Natur, sondern verhalten uns so, als
seien sie bloß für uns da. So mißverstanden,
wird sogar der Umweltbegriff selbst irreführend: Als unsere
Umwelt erscheint alle Welt nun nur noch als das, was um uns
ist. Um diesem Irrtum, der die bisherige Umweltpolitik prägt,
zu entgehen, sollten wir die übrige Welt als unsere natürliche
Mitwelt ansehen und behandeln.
Menschlich
zu sein gilt es nicht nur im Umgang mit anderen Menschen, sondern
im Leben überhaupt. Wieweit wir es damit gebracht haben,
sieht man am ehesten dort, wo einer Gewalt üben kann. In
der Antike war der Umgang mit Sklaven ein solcher Prüfstein,
wie Platon in den Gesetzen (777d) betonte. Wer einen anderen,
der in seine Gewalt gegeben ist, unmenschlich behandelt, zeigt
sich so, wie er in Wahrheit ist. Für die Industriegesellschaft
ist der Umgang mit der natürlichen Mitwelt ein entsprechender
Prüfstein unserer Menschlichkeit. Wir entziehen uns dieser
Prüfung bisher dadurch, daß wir uns gegen das sinnliche
Erleben der Zerstörung abschirmen und die mitweltliche Erfahrung
dann auch gar nicht lebendig denken können. Die Umkehr beginnt
deshalb mit einer Wiederbelebung der Sinne. |
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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit |
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> Professor em. Dr. Klaus Michael Meyer-Abich
Meyer-Abich zu
Gast bei > loccum.de
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Eine
gerechtere Verteilung fördert Wohlstand ...
Dazu Alois Guger
(Wifo): "Die Vermögenskonzentration in der Realwirtschaft
bedeutet zunehmende Monopolisierung, also Beschränkung des
Wettbewerbs und Wohlfahrtsverluste. Bei zu viel Finanzvermögen
in wenigen Händen kehren weniger Erträge in den Wirtschaftskreislauf
zurück. Der Konsum sinkt, während die Sparquote steigt."
[> Der Standard, 10. Juni 2005, S 2]
SF am 16.8.2011
über > Erbschaftssteuer-Initiative
Siehe auch Rainer
Bartel in:
> Einkommensverteilung und Wirtschaftswachstum |