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[dt. Beschreibung] |
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... Keine Zukunft Illegalität
ist in Neapel allgegenwärtig. Ihre Triebfeder ist die Arbeitslosigkeit
von 25 Prozent (bei den Jugendlichen mehr als 50 Prozent). Um
sich über Wasser zu halten, nehmen sie jede Beschäftigung
an, auch den Verkauf von Diebesgut, Schmuggelwaren und Drogen. Gerhard Mumelter in: Der Süden Italiens windet sich im Griff der Camorra, Der Standard, 11. Nov. 2004, S 6 |
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Ertragskonkurrenz Diese bringt es mit sich, dass die Ware Geld gegenüber der Ware Arbeitskraft bevorzugt wird. Realwirtschaftliche Investitionen werden zunehmend unrentabel. Beispiel Schweiz: Hohe Mengen an Finanzkapital führen daher zu weltweit einzigartig niedrigen Fremdkapitalzinsen [Preis für Ware Geld]. Die Wirtschaft in der Schweiz sollte demnach florieren. Weit gefehlt! Somit führt der von Eckhard Grimmel geforderte Angebotszwang [allein - unabhängig von den weiteren Überlegungen] auch nicht zum gewünschten Erfolg. Thomas Kirchner (Zürich) schrieb am 18. Nov. 2004 in Der Standard [Spezial], S 12: Doch der Abstand ist geschmolzen, weil die Schweiz ein Wachstumsproblem hat. Um magere 0,4 Prozent erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Durchschnitt der Neunzigerjahre. Österreich zieht gerade vorbei, und bleibt es bei der jetzigen Entwicklung, rutscht die Schweiz beim Wohlstand vom ehemals vierten auf den 21. Platz, hinter Deutschland. Die Staatsquote liegt zwar noch immer unter 40 Prozent, doch fast nirgendwo ist sie in jüngster Zeit so stark gestiegen. Die Regierung weiß um die Probleme. Im Frühjahr hat sie ein Paket von Maßnahmen lanciert, das jährlich 0,7 Prozent mehr Wachstum generieren soll. Außerdem will sie Subventionen abbauen und die Schutzmauern um die Landwirtschaft einreißen. An grundlegendere Reformen, etwa die Liberalisierung des von Kartellen und Monopolen durchzogenen Binnenmarkts, traut sich vorerst niemand. Offenbar ist der Leidensdruck noch nicht groß genug. auch: Aufschwung nach schweizer Art In Deutschland sieht´s nicht anders aus: Das Geld ist da, nur an der falschen Stelle ... der darin zitierte Friedhelm Hengsbach an anderer Stelle: Wir haben
keine Kostenexplosion im Sozialbereich. Wir haben kein Ausgabenproblem,
sondern leiden an einer Einnahmenschwäche. Deshalb muss
die Finanzierungsgrundlage erweitert werden. Konkret: Alle Einnahmen,
die im Geltungsbereich des Grundgesetzes erzielt werden, sollten
in die Sozialversicherung einbezogen werden. Bisher wird nur
die abhängige Erwerbsarbeit belastet. Im Gegenzug dürften
die Sozialleistungen für den einzelnen ein bestimmtes Maß
weder unter- noch überschreiten. Ein bestimmter Korridor
an sozialer Ungleichheit sollte zugelassen werden. Ich plädiere
für eine neue, eine konstitutionelle Solidarität aller
Bevölkerungsgruppen. Das bedingt allerdings, dass man Verantwortung
für die demokratische Republik empfindet von Patriotismus
ist ja heute schwer reden und einen grundlegenden Respekt
vor anderen Menschen hat. Schwache
Leistung des wortverdrängenden Kommerz-Kapitalismus: Obschon die Armut in Deutschland steigt, wird sie selten als Armut benannt. In den letzten Jahren wird stellvertretend der Begriff sozial schwach benutzt, zunehmend auch in der substantivierten Form Sozialschwache. Der Begriff ist schillernd und lässt sich interpretieren sowohl als Hinweis auf die schwache gesellschaftliche Stellung als auch auf einen Mangel an sozialer Kompetenz; im letzteren Fall - so eine Kritik - setzt dieser Begriff euphemistisch die Zuschreibung asozial fort. Die Arbeiterwohlfahrt lehnt die Verwendung der Bezeichnung sozial schwach ab, da es ihrer Auffassung nach einen Mangel an sozialer Kompetenz vortäusche. Diese sozial Schwachen, so ihr Bundesvorsitzender Wilhelm Schmidt, sind alles andere als sozial schwach. Von den meisten [finanzschwachen] Eltern wird eine nur schwer vorstellbare Stärke verlangt, ihre Situation täglich zu bewältigen und für ihre Kinder zu sorgen. In der Armuts- und Bildungsforschung wird dieser Begriff ebenfalls vermieden. |
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