Szene aus: Uhrwerk Orange
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weiterführende Gedanken
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Psychodramatische Traumarbeit
Teil 4 - Feedback 4/00, Quartalszeitschrift des ÖAGG
(zusammengefasst und übersetzt von Dr. Jutta Fürst)
Im vierten Teil dieser Serie werde ich versuchen
die Arbeit von Jaime Rojas-
Bermúdez, und Graciela Moyano Rojas- Bermúdez vorzustellen
und stütze mich
dabei auf eine Arbeitsunterlage zum vorjährigen Treffen
der FEPTO (Rojas- Bermú-
dez J., Moyano Rojas- Bermúdez G.: (1999) Dream images
and psychodramatic
images. Manuscript for the III. meeting of the federation of
European psychodrama
training organisations).
Jaime, vielen bekannt durch seine Veröffentlichungen zu
seinen Arbeiten mit inter-
mediären Objekten, ist Psychiater, Psychoanalytiker und
Psychodramatiker und lei-
tet gemeinsam mit Graciela, einer klinischen Psychologin und
Psychodramatikerin,
das Centro de Sicodrama y Sicodanza in Sevilla. |
" ... in Bildern
gespeichertes Wissen, besonders über körperliche Zusammenhänge,
weitaus genauer und treffsicherer ..."
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Die Bermúdez legen in ihrer gesamten psychodramatischen
Arbeit einen besonde-
ren Schwerpunkt auf Vorstellungen und innere Bilder (imagines).
Sie stellen fest, dass in der Vergangenheit dem bildhaften Denken
oft eine inferio-
re Rolle gegenüber dem sprachlichen zugeschrieben wurde.
Erst Untersuchungen
im Zusammenhang mit sensorischer Deprivation, Drogenkonsum und
mit lateralen
Hirnfunktionen gaben dem bildhaften Denken seine Bedeutung zurück.
Bereits
früher betonten Autoren, wie Freud, Jung, Machover, Buch,
Watzlawick u. a. die psy-
chologische Bedeutung der Vorstellung und inneren Bilder. Neueste
neurologische
Studien zu den Funktionen der Hirnhemisphären unterstützen
eine Neubewertung
der Rolle der rechten Hemisphäre (und damit des bildhaften
Denkens) bei der
Strukturierung psychischer Traumata (Rauch, S. L. u. a. (1966):
A symptom provo-
cation study of psychotraumatic stress disorder using positron
emission tomogra-
phy and script- driven imagery. Arch. Gen. Psychiatry 53.
Die Bermudez sehen auch in der derzeitigen gesellschaftlichen
Entwicklung, die
mit einer erhöhten Einflussnahme visueller Medien einhergeht,
nicht nur eine
zunehmende Bedeutung des Bildes, sondern einen Wechsel vom Wor
t zum Bild.
Im Kurzem sei hier die von Bermúdez entwickelte Technik
beschrieben, wo mithilfe
psychodramatischen Bilder eine Verbindung von Bild und Wor t
und damit von
rechts- und linkshirnigem Denken erreicht werden soll.
In ihrer Theorie gehen sie davon aus, dass in den Vorstellungen
und in der Folge
auch in den psychodramatischen Bildern der gesamte Inhalt eines
Szenarios holi-
stisch abgebildet werden kann und das die Elemente des Bildes
bzw. deren Be-
ziehung zueinander mit dem, einem Traum zugrundeliegenden Konflikt
( Symptom
etc.) in Verbindung stehen.
Der Protagonist wird veranlasst
nicht den gesamten Trauminhalt zu inszenieren,
sondern den Inhalt auf ein (bzw. 2- 3) Bilder zu verdichten.
Diese Bilder werden entweder mit Personen oder mithilfe verschiedener
Stoffteile als eine Art Skulptur dargestellt. (hervorgehoben
d. AN)
Im Rollentausch mit den einzelnen Teilen des Bildes
wird in Form eines inneren
Monologes die Bedeutung der Elemente erhellt.
Die Gefühle der beteiligten Antagonisten werden dabei weder
für den Prota-
gonisten noch für das Bild als relevant betrachtet, sondern
haben lediglich eine
Bedeutung für die Mitspieler.
Der Protagonist/ die Protagonistin wird aufgefordert die Skulptur
zu benennen.
Folgende Fragen können im Anschluss daran gestellt werden,
verbunden mit
der Aufforderung diese weiteren Bilder auch darzustellen:
Wie sah das Bild unmittelbar vor dem jetzigen Zustand aus?
Wie wird das Bild sich weiterentwickeln?
Wie sieht die beste Entwicklung des Bildes aus?
Wie sieht die schlimmste Entwicklung aus?
Abschließend erfolgt noch die Aufforderung eine Geschichte
zu erzählen, die
die verschiedenen Stadien des Bildes miteinander verbindet.
Nach Auffassung der Bermúdez erfolgt das Verstehen des
Traumbildes nicht linear
und intellektuell, sondern ganzheitlich. Es kann als inneres
Modell eines
Symptoms oder eines Konfliktes verstanden werden. Durch den inneren
Monolog,
die Benennung und die Beantwortung der Fragen wird die Verbindung
vom Bild zum
Wort geschaffen und damit rechts- mit linkshirnigem Denken vereint.
In der Arbeit
mit diesen Bildern stellte sich heraus, dass das in Bildern gespeicherte
Wissen,
besonders über körperliche Zusammenhänge, weitaus
genauer und treffsicherer
war als das verbale. So konnten Menschen mit organischen Erkrankungen
den
tatsächlichen Ort der Erkrankung im Bild klar definieren,
nicht aber in der Form
einer verbalen Beschreibung.
Die Bermúdez wenden diese Form der psychodramatischen
Arbeit nicht nur bei der
Bearbeitung von Träumen an, sondern auch in der gesamten
psychodramatischen
Arbeit.
Auffallend im Vergleich mit den bereits vorgestellten Formen
von psychodramati-
scher Traumarbeit ist der weitgehende Verzicht auf die Rolle
der Gruppe und die
Dynamik im Traumgeschehen und den damit verbundenen Gefühlen.
Die Gruppenteilnehmer werden lediglich als Material für
die Darstellung verwen-
det. Die Gruppenteilnehmer haben zwar die Möglichkeit in
der Aufarbeitungsphase
ihre Gefühle und die zum Bild auftauchenden Vorstellungen
mitzuteilen, sie werden
aber nur als bedeutend für die Person selbst angesehen und
nicht für die
Protagonistin oder den Protagonisten.
(Teil 1 erschien in Feedback 4/ 99 S. 26ff, Teil 2 in Feedback
5/ 99 S. 14ff, Teil 3
in Feedback 1/ 00 S. 30ff; nachzulesen auch unter http:// www.
oeagg. at/ feed-
back/ jeweils als PDF- Dokument.)
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Felix Baumgartner vor seinem Base
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