Wie sehr wir eingebunden sind in sich austauschende Welten zeigen uns beispielsweise die von C. G. Jung so bezeichneten Synchronizitäten, also bedeutsame Zufälle.
   

Ein Beispiel gefällig?

Es passt auch sehr gut zum Thema Verantwortung.

   

28. Juni 2002

Bedingt durch die abgefahrenen Sommerreifen flatterte das Lenkrad an meinem PKW bei höheren Geschwindigkeiten bereits seit längerer Zeit derart, dass ich mir schon Sorgen hätte machen müssen. Dazu hatte ich noch am linken Vorderreifen eine Stelle bemerkt, die bereits sehr abgenutzt war. Als ich heute meine Reifen gegen 4 neue austauschen ließ sah ich an der besagten Stelle bereits das darunter liegende Textil zum Vorschein kommen. Eine ernste Situation hätte da entstehen können. Wahrlich verantwortungslos.

Als Anna und ich am Abend zu mir nach Hause zum Elternhaus fuhren traute ich meinen Augen nicht: Ein ebenfalls sportlicher PKW derselben Marke in deutlich hellerem Farbton kam uns genau vor der Einfahrt derart entgegen, dass ich auf der Bundesstraße vorzeitig anhielt und sogar zurückfahren musste, um nicht vom linken Vorderreifen getroffen zu werden.

An einem Blechschaden an der linken Seite konnte ich erkennen, dass der Fahrer offensichtlich kurz davor an einem Unfall beteiligt gewesen sein musste. Jedenfalls war er beim ersten Sichtkontakt bereits langsam und am Seitenrand entgegenkommend unterwegs, als er nochmals kräftig aufs Gaspedal stieg. Nach dem Lösen des Vorderreifens von der Leichtmetallfelge wurde auch diese noch völlig demoliert. Der Fahrer stieg aus, wankte um den Wagen herum und zog sein Mobiltelefon. Es wirkte auf mich, als würde ihm so etwas öfter passieren. Anders ausgedrückt: als hätte er bereits damit gerechnet.

Noch mal rechtzeitig reagiert, wie?

In jedem Fall ein mahnender Fingerzeig in punkto Verantwortung und ihrem Gegenteil. Positiver ausgedrückt: ein friedvolles Miteinander erfordert verantwortungsbewußtes Handeln. Der Weg nach Hause bleibt sonst versperrt.

 

 

 

Ein weiteres interessantes Phänomen ist der Pauli-Effekt.
Möglicherweise handelt es sich bei dem folgenden Beispiel um eine Kombination aus beiden.

Zusammen mit einer Schulkollegin kam ich gemeinsam mit ihr und ihrem älteren Bruder (?) aus deren elterlichen Wohnung um uns zum mündlichen Teil unserer Reifeprüfung zu begeben. Beim Verlassen des Hauses begann unmittelbar davor das Behindertenfahrzeug einer älteren Dame zu rauchen. Geistesgegenwärtig nahm der Bruder meiner Kollegin die Dame in Obhut und setzte sie in das davor platzierte Fahrzeug. Jedenfalls war ich angesichts der mir bevorstehenden Reife-prüfung nicht reif genug, diese Situation zumindest als ernst einzustufen. Stattdessen fand ich sie eher amüsant und war wie gelähmt - unfähig, irgendeinen Handgriff zu tun.

Handelte es sich dabei um einen Wegweiser? Wenn ja, von wem wurde die zeitliche Abstimmung inszeniert? Für mich, als der ich mich über den Sinn des Geschehens Gedanken mache? Was bleibt sind Ahnungen, keine Antworten.