Wer sich selbst findet, dessen ist die Welt nicht würdig. EvTh, 111


Die Sonne im Herzen.

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Nirvana
oder die Welt der geistigen Befreiung durch irdische Wunschlosigkeit

Wie würden sich wohl unsere Welten anfühlen,
wenn
wir jeden Tag das Fest der Freude feierten?

Sonnendurchflutet. Herzenswarm.

Ganz ohne Schatten des Geldes.

Und die Helden [in spe] wären WIR selbst.
Als lebendiger Opferaltar zu Seiner Ehre.

Martin Stricker: "Sun Tzu hat eine heftige Abneigung gegen Heldentum,
das er für wenig nutzvoll hält, ja sogar für gefährlich." [SN, 29.12.07, S V]

"Wären die Varianten der Regung (Aufregung, Abregung, Anregung, Erregung) wesentliche Bestandteile des Lebens, müsste ihnen nicht extra nachgejagt werden. Man würde sie schon finden, ohne dass die Suche zur Sucht wird. Denn die Leute sind von der durch die Konkurrenz geprägten Angst beherrscht. Immer glauben sie, zu kurz zu kommen. Und anders akzentuiert, als sie das meinen, stimmt das auch. Sie leben in Verhältnissen, wo der Großteil ihrer Zeit und Energie in ihre Geschäftsfähigkeit gesteckt werden muss. Das macht sie klein und angepasst oder, wie es im Neusprech heißt: flexibel."

Franz Schandl, in: Wir Helden, Die Presse/Spectrum, 12. 8. 2006
oder in: Außergewöhnlich gewöhnlich, Freitag, 13. 10. 2006

 

 

In einem wirklich freien Staat tun die Bürger alles eigenhändig und nichts mit Geld. Weit entfernt davon, sich von ihren Pflichten loszukaufen, würden sie dafür bezahlen, sie selbst erfüllen zu dürfen. ...
Je besser der Staat verfaßt ist, desto mehr überwiegen im Herzen der Bürger die öffentlichen Angelegenheiten die privaten. Es gibt sogar viel weniger private Angelegenheiten; denn indem die Gesamtheit des gemeinsamen Glücks einen bedeutenderen Anteil zu dem jedes Individuums beiträgt, muß dieses sein Glück weniger in der Sorge um sein eigenes Wohl suchen.

Jean-Jacques Rousseau, Gesellschaftsvertrag, Stuttgart: Reclam, 2006, S 102 (Drittes Buch, 15. Kapitel)

Original: J. J. Rousseau, Citoyen de Geneve,
Du Contract Social; Ou Principes Du Droit Politique,
Amsterdam: Marc Michel Rey, 1762



Nachsatz: Wenn wir uns wirklich befreien wollen, dann wird konstruktive Kritik zur Notwendigkeit. Durch die Wahrheit, die wir dabei entdecken, begegnen wir auch unseren "unzähligen Leben" in den Geschichten unserer Mitmenschen sowie "in unserer Phantasie und in der Kunst".
(Textstellen entnommen aus: "Die Lichtprobe" von Daniel Kehlmann, Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele am 25. Juli 2009)

Die nebenstehende Vision von Jean-Jacques Rousseau ist zumindestens in der Aufbauphase des japanischen (Zeit-)Pflegewährungsmodells (bereits zum Teil) verwirklicht, wenn zum Befüllen des eigenen Zeitkontos Menschen gepflegt werden, die bisher noch keine derartige Dienstleistung für sich verbuchen konnten.

 

  Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein, ...

Im guten und schlimmen Sinne sei es gesagt: Es ist eine allmächtige Kraft, die Kraft des Glaubens, und noch geschehen Wunder, - da, wo sie lebt und wirkt, die Gewalt, welche Berge versetzt. Halte deinen Bruder für gut, und er ist es; vertraue dem Halbguten, und er wird gut! muthe deinem Zöglinge Fähigkeiten zu, und er wird sie entwickeln, - halte ihn für unbildbar - und er wird es bleiben. Erkläre dich für gesund - und du magst es werden! Die ganze Natur ist ja nur Echo des Geistes, und es ist das höchste Gesetz, welches sich in ihr auffinden läßt: daß aus dem Ideellen das Reale werde - daß die Idee allmälich die Welt nach sich gestalte.

Ernst Freiherr von Feuchtersleben, Diätetik der Seele, Wien: Carl Gerolds´ Sohn, 1860, 22. Aufl., S 37