Benjamin R. Barber reflektiert über das
"Geheimnis des Kapitals" von De Soto

Wenn man ein Haus in Kapital verwandelt, kann es als Sicherheit für ein Darlehen oder als Grundkapital für einen Geschäftsbetrieb genutzt werden; Kredit muß dann nicht mehr extern von einer Bank bereitgestellt werden, sondern kann selbst erzeugt werden durch Umwandlung des Wertes von verborgenem Kapital, das sich bereits in den Händen eines potentiellen Wirtschaftsakteurs befindet. (S 323)

Die Offenlegung verborgenen Kapitals ist jedoch, wie alle anderen hier beschriebenen Fälle verantwortlichen Unternehmertums und verantwortlichen Konsumverhaltens, eine politische und rechtliche und keine im strengen Sinne ökonomishe Aufgabe. (S 324)

Wenn man einen Rechtstitel an einem Vermögensgegenstand erwirbt und zum Eigentümer wird, wird man angreifbar für jeden Eigentumsanspruch, den korrupte und von der Macht verdorbene politische und wirtschaftliche Akteure erheben können. (S 324 f)

Damit soll nur bekräftigt werden, daß die Legitimierung von Vermögenswerten, die nicht deklariert und ohne Rechtstitel sind, nur dann sinnvoll ist, wenn die betreffende Rechtsordnung nicht die Reichen begünstigt, wenn das politische System nicht von den Wohlhabenden dominiert ist, wenn der Markt von wirklicher Gleichheit und von Machtverhältnissen ohne dominierende Kräfte geprägt ist.
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Die Menschen müssen dem Rechtswesen vertrauen können, mehr noch: sie müssen das Rechtswesen kontrollieren, um von der Legalisierung ihrer potentiellen Vermögenswerte in der Schattenwirtschaft zu profitieren. (S 325)

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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit
 

entnommen aus:

Benjamin R. Barber, Consumed!, München: C. H. Beck, 2007