"In
Österreich hat der Wiener Krankenanstaltenverbund Erfahrung
mit einem Projekt zur Reduktion der täglichen Arbeitszeit
im Pflegebereich gesammelt, wo die Fluktuation enorm ist. 85
Prozent der Krankenschwestern im patientennahen Dienst sind unter
35 Jahre alt. Nur die wenigsten arbeiten bis zur Pension in ihrem
erlernten Beruf. Den Mangel an Erfahrung und damit Qualität
bekommen naturgemäß die Patienten zu spüren.
In dem Modell-Versuch im Wiener Kaiserin-Elisabeth-Spital wurde
die tägliche Arbeitszeit von 12,5 Stunden auf 8-10 Stunden
reduziert, um Überforderung und chronischen Stress entgegenzuwirken.
Es zeigte sich, dass die Zustimmung zu der kürzeren Dienstform
umso größer war, je mehr Erfahrung das Personal mit
einem Acht-Stunden-Dienst hatte. Und: Die Zufriedenheit stieg
im Alter. Weniger Krankenstände und frei verrechnete Überstunden
zeigten auch einen nicht zu vernachlässigenden wirtschaftlichen
Effekt." |
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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit |
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Die oben geschilderten Erkenntnisse sind nicht neu. Zum einen ist die abnehmende Grenzproduktivität
etwa ab der 4. Arbeitsstunde auch unter Ökonomen bekannt.
Zum anderen sind sie ein alter Hut aus dem 19. Jahrhundert n.
Chr., nachzulesen bei Paul Lafargue. |
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Gesucht: Der goldene Mittelweg
zwischen bewahrenden Ansprüchen in dynastischen Strukturen
und produktivitätsfördernder Fremdbestimmung.
Siehe: > Familien-Dynastien: Gefahr für Wirtschaft, Die Presse, 25. 3.
06, S 23 |