| "Ein
        freier Zugang zum Bildungswesen ohne soziale Hemmschwellen, der
        Ausbau des öffentlichen Verkehrs, bessere Möglichkeiten
        zur Teilnahme am kulturellen Leben und letztendlich ein Schließen
        der Kluft zwischen Arm und Reich sind die effizientesten gesundheitspolitischen
        Maßnahmen", betont Freidl. In
        der Tat zeigen die Ergebnisse internationaler Studien: Je egalitärer
        eine Gesellschaft ist, desto gesünder sind die Menschen. Äußerst
        aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang der Vergleich zwischen
        der Lebenserwartung in verschiedenen Staaten und der Verteilung
        der Haushaltseinkommen. Hier schneiden etwa Länder wie Schweden
        oder Norwegen, wo relativ egalitäre Einkommensverhältnisse
        herrschen, deutlich besser ab als etwa die USA oder Großbritannien.
        Der Medizinsoziologe Richard G. Wilkinson erklärt das mit
        geringeren Unterschieden zwischen Arm und Reich, denn, so Wilkinson:
        > "Ungleichheiten zerstören
        soziale Beziehungen. Und es sieht immer mehr so aus, als sei
        die Qualität der sozialen Beziehung für die Gesundheit
        einer Gesellschaft am wichtigsten"; die Menschen erleben sich weniger
        inkompetent, inferior und konkurrenzierend und von weniger Scham
        und Ängstlichkeit belastet. Solche Gesellschaften entwickeln
        auch einen ausgewogeneren Sozialethos - in Ansätzen trifft
        das in Europa auf die skandinavischen Gesellschaften zu. |  | 
          
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