Wenn man gar nicht gegen die Vernunft sündigt,
kommt man zu überhaupt nichts.
Albert Einstein

Vernunftstreben vs. gesellschaftliches Wachstum?

Zitat aus dem Brief von Viktor Frankl an Joseph Fabry vom 6. 1. 1981:

Ich halte mich an das logotherapeutische Prinzip, in allem und jedem - und das will heißen: in "allen" Situationen, aber auch in "jeder" Person - die Sinnmöglichkeiten zu sehen, und das wiederum heißt: die Möglichkeit, Negatives in Positives umzusetzen. Ich bin also nicht blind gegenüber den sogenannten menschlichen Schwächen meiner Schüler und Mitarbeiter, aber bemüht darum, meine Aufmerksamkeit auf ihre Stärken zu konzentrieren. Und was solche Schwächen wie Ehrgeiz und Eitelkeit als Motive persönlichen Erfolgsstrebens anlangt, fällt mir immer der berühmte Satz Hegels ein, dem zufolge es 'die List der Vernunft' ist, daß sie die Leidenschaften der Menschen für ihre Zwecke ausnützt.

aus: Auf den Spuren des Logos, Briefwechsel mit Viktor E. Frankl, München: Quintessenz, 1995, S 156

Etwas tiefer schürfend und in Bezug auf Geld schrieb bereits Alfred Adler (1927):

In unserer Kultur spielt nun eine Sache eine Rolle, die man allerdings manchmal als zaubergewaltig empfinden könnte. Das ist das Geld. Viele meinen, daß man mit Geld alles machen kann, und da ist es nicht zu verwundern, wenn sich Ehrgeiz und Eitelkeit in irgendeiner Weise auch mit Geld und Eigentum beschäftigen. So ist jenes rastlose Streben nach Besitz zu verstehen, daß man fast meinen könnte, es sei pathologisch oder rassenmäßig begründet. Es ist aber auch diese Erscheinung nichts als Eitelkeit, die bewirkt, daß einer immer mehr zusammenraffen will, um auch von dieser Zauberkraft etwas in der Hand zu haben und sich dadurch erhaben zu fühlen. Einer dieser sehr reichen Menschen, der, obwohl er eigentlich schon genug haben sollte, immer mehr dem Geld nachjagte, gestand nach anfänglicher Verwirrung schließlich: "Ja, wissen Sie, das ist eben die Macht, die einen immer wieder von neuem anzieht." Dieser Mann hat es gewußt, aber viele dürften es nicht wissen. Der Besitz von Macht ist heute so sehr mit Geld und Eigentum verknüpft, das Streben nach Reichtum und Besitz erscheint vielen so natürlich, daß man es gar nicht mehr merkt, wie so viele, die dem Geld nachjagen, von nichts anderem als von ihrer Eitelkeit getrieben werden.

Alfred Adler, Menschenkenntnis,
Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1994, S 191 f, ISBN 3-596-26080-9

Schumpeter: Entwicklung
"Aber man vermehre die Postkutschen soviel man will, nie erwächst eine Eisenbahn daraus."

 

Der scheinbar einfachere Wachstumsweg zu mehr Erkenntnis-reichtum:
"
Drum hab ich mich der Magie ergeben"

Über "Das Geld als Zauberstab und die Macht der internationalen Finanzmärkte" berichten Erich Kitzmüller und Herwig Büchele in ihrem gleichnamigen Buch