Im jetzigen Kampf gegen Knappheit durch Expansion der Ökonomie geht es nicht um das Schaffen von Mitteln für erstrebenswerte Ziele; werden nämlich Ziele erreicht - der Erwerb der neuesten Marke als Signal des Erfolgs -, befriedet das die Dynamik nicht; denn Unsicherheit, Ängste, uneingelöste Glücksversprechen bleiben. Es gibt kein "genug".
Der Sinn des Wirtschaftens hat sich radikal gewandelt - in einem langdauernden Prozess, dessen Charakter erst in den letzten Jahren vollends deutlich wird. Zahlung oder Nichtzahlung; Zahlungsbereitschaft oder Zahlungsverweigerung, Verschuldung und Schuldeinforderung - das ist der Inhalt modernen Wirtschaftens. Nur nebenbei sind es Fragen der materialen Wirtschaft: "Wozu ist es gut?" Diese Art des Wirtschaftens prägt mehr und mehr das Leben. Aktives Leben heißt: mitmachen in der Jagd nach Knappheiten. Das trifft jede und jeden. Andere sollen Knappheiten spüren, und um sie abzuwehren, sich anonym verpflichten (müssen) zu Leistungen, die mich bereichern sollen, wobei aber meine Bereicherung wieder nur mich selber in die nächst höhere Klasse der Jagd nach Geltungsgütern hineinstößt. Mit anderen Worten: "Seit wir in einer modernen Geldwirtschaft leben, werden, ganz unabhängig von der faktischen Fülle, alle Güter knapp. Das führt zu Paradoxien, auf die man meist nur mit ohnmächtiger Empörung reagiert: Mit dem Reichtum wächst die Armut, mit der Knappheit wächst der Überfluss. Und ständig müssen fast alle zusehen, wie einige zugreifen." (Bolz, 78)
Alles in allem: Verschuldungswirtschaft läuft darauf hinaus, Zukunft zu kaufen und zu verkaufen. Geldwirtschaft ist aus sich heraus auf grenzensprengende Expansion angelegt.

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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit
 

Erich Kitzmüller, Herwig Büchele in: Das Geld als Zauberstab und die Macht der internationalen Finanzmärkte, Wien: LIT Verlag, 2004, S 53 f
Herkunftsangabe zum verwendeten Zitat:
Norbert Bolz, Das konsumistische Manifest, München 2002

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Volker Freystedt: >
Chancengleichheit, Sozialpartnerschaft, Gerechtigkeit - Ein alter Hut?
STANDARD-Interview mit Stephan Schulmeister:
>
Manisch depressive Märkte
[alt.: > Vortrag]

Oasen leben

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