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grundlegend - rückblickend - zusammenfassend

Arno Niesner am 5. Mai 2007, 7:37

Arno Niesner

Eines gleich vorweg: Die Dachmarke oekosozialmarkt.com steht nicht allein für BIO oder fairen Handel. Die Werte-Basis für die teilnehmenden Unternehmen ist weiter gefasst und umschließt ebenso Nahversorgung, empfehlenswerte regionale Produkte (Waren und Dienstleistungen) bis hin zu Benchmarking-Unternehmen (vorwiegend bis KMU-Größe) im gesamten Nachhaltigkeitsspektrum. Der gemeinsame Name steht aber auch für eine in vielfacher Hinsicht ausgleichendere und attraktive Wirtschaftsform, wodurch die Teilnehmenden sowohl einzeln als auch insgesamt gestärkt werden.

Die Idee zur Etablierung eines oekosozialen Marktes entstand im Juli 2006. In den Jahren davor beschäftigte ich mich u. a. mit der Formulierung eines EQUAL-Projekts mit dem Teilziel, die Gründung einer ökosozialen Bank vorzubereiten. Noch bevor wir (erst) auf meine Anfrage hin die Förderzusage im Jänner 2005 NICHT erhielten, war mir durch das Bekanntwerden der Erfahrungen der Wirtschaftsdemokratie MCC Mondragón klar geworden, dass der Weg zu nachhaltigen ökonomischen Strukturen nicht über die Finanzmärkte allein funktionieren kann. Obendrein zeigt ja die Entwicklung der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, wohin die Reise bislang ging. Beide Erkenntnisse führten mich dahin, das MCC-Modell zu verallgemeinern. Ein wichtiger Grundsatz (siehe Grundprinzipien, Pkt. 2) dabei ist für mich, dass die Strukturverantwortlichen strikt von jeglichen wirtschaftlichen Erfolgen getrennt zu agieren haben. Dies ist durch die Einrichtung eines unabhängigen Fonds als zwischengeschaltete Verwaltungs- und Rechteverwertungseinheit zu bewerkstelligen.

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist, als Dachmarke nicht selbst in Wettbewerb zu treten mit den sich empfehlenden Unternehmen oder - sofern vorhanden - ihren Zertifizierungsstellen.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, dann lesen Sie nach unter oesostrom.at. Hier eine kleine Zusammenstellung ausgesuchter Inhalte:

Unser Beitrag

Seit Februar 2009 "läuft" oekosozialmarkt.com auf einem ökostrom-zertifizierten Server plus der 3fachen Nutzung energieeffizienter Strategien.


PS: Jenen, die eine Allegorie für das nachhaltige Wirtschaftsmodell oekosozialmarkt.com suchen empfehle ich das "Gespräch mit dem Umweltpsychologen Andreas Ernst" in der ZEIT vom 3. Dez. 2009, S. 44f - Besonders interessant dabei finde ich auch die Geschichte, wie ich diesen Artikel am 9. desselben Monats im Café Libertad gefunden habe.

Und zuletzt noch ein passender Hinweis auf ein interessantes WOZ-Interview mit Elmar Altvater. Zitat daraus: "Und irgendwann ist man ausserhalb des Systems, wie es die letzten Jahrzehnte existierte." Die Richtung mitzubestimmen, dazu sollten wir uns aufgerufen fühlen.