Geld verbindet. Indem wir Zahlung für möglich und Verschuldung für akzeptabel halten, können wir anonym miteinander Veränderungsprozesse auslösen. (S 54)

Realwirtschaft und Finanzwirtschaft sind "Wirtschaft": Sie eignen sich zum Erzielen von Vorteilen (= Gewinn) und zur Befriedigung von Ansprüchen: Wünschen, Bedürfnissen, Notwendigkeiten. Der Unterschied liegt darin, dass die Finanzindustrie nur indirekt Ansprüche befriedigt, ja über eine gewisse Zeit hinweg sogar von der Befriedigung jeglicher Bedürfnisse, Wünsche, Notwendigkeiten völlig absehen kann. Die Realwirtschaft ist auch dadurch von der Finanzwirtschaft unterschieden, dass Träger von Ansprüchen und alles, was an Wünschen, Bedürfnissen und Notwendigkeiten nachfragewirksam wird, tatsächlich oder virtuell in der Herstellung des Angebots gegenwärtig ist. Die Konsumenten, die Produzenten (auch als Lohnabhängige), die Territorialakteure (Gemeinden und Staaten) mit ihren Ansprüchen sind unmittelbar im Markt präsent; sie müssen jedenfalls von den Herstellern des Angebots mit berücksichtigt werden. Daraus folgt eine zeitliche und räumliche Verknüpfung dieser Art von (Real)Wirtschaft mit einer Umgebung, die nicht (nicht nur) den Charakter von Shareholdern, sondern von Stakeholdern hat. (S 192 f)

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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit
 
Text: Kitzmüller/Büchele, a. a. O.

Massive Ungleichheit macht eine Gesellschaft ganz generell dysfunktionaler.


"Vor allem müssen wir etwas unternehmen gegen die skandalösen Einkommens- und Vermögensunterschiede in dieser Welt, immer mehr auch in unseren Breiten.
... Je stärker die regionalen Kreisläufe sind, umso stärker stellen sie eine Alternative und Gegenkraft zu den internationalen Finanzmärkten dar." Herwig Büchele im
SN-Interview mit Veronika Canaval
Bzgl. "Geld verbindet." und den damit möglichen Veränderungsprozessen siehe Textstelle Schumpeter 1918 auf S 5 in > "Propheten für unser Zeitalter: Schumpeter und Keynes?" von Peter F. Drucker

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Volksschule Sommereben

Der erste Unterricht, 1811, erfolgte in der Inwohnerkeusche des Gregerbauern. Ein ehrsamer Binder mit dem Beinamen "Kropflipp" erbot sich, die Kinder der Nachbarn - ca. sechs bis zehn Buben und Mädchen - zu unterrichten. Der Lehrer verlangte von den Eltern kein Geld. Er bekam freies Logis und die umliegenden Bauern gaben dem Lehrer freie Kost und Lebensmittel. Die weiteren Lehrer hielten nicht lange durch, weil man ohne ausreichendes Einkommen nicht leben konnte.



Diese Geschichte erinnert stark an die Anfänge der Genossenschaftsbanken durch >
Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dessen ehrenamtliches Engagement noch zu seinen Lebenszeiten zum Entstehen bezahlter Finanzdienstleistungen führte.