| In seinem letzten und
                            posthum veröffentlichten Werk "Die Jagd auf
                            den Meteor" karikiert Jules Verne anfang des
                            20. Jhdts. die Habgier des Menschen derart,
                            dass sein > Verleger
                              Hetzel seinen Sohn
                            > Michel
                            damit beauftragte, den Inhalt des Buches
                            umzuschreiben. Das folgende Zitat entstammt
                            der Originalfassung: Und so glaubte man also, ob
                            nun nach Maßgabe des Standard Whaston
                            oder nach Maßgabe des Evening Whaston,
                            dass alle vierundzwanzig Stunden Milliarden
                            und Abermilliarden über diese Stadt in
                            Virginia und die anderen Städte zogen, die
                            auf der Bahn des Boliden lagen.Als Kate diese Meldung las, nahm sie die
                            Brille ab und sagte zu John Proth: "Diese
                            großen Zahlen sagen mir nichts, Sir. Ich
                            wüsste viel lieber, wie viel das für einen
                            jeden wäre, wenn der Schatz auf die Erde
                            fiele und man ihn unter allen Menschen
                            aufteilen würde ..."
 "Also wirklich, Kate ... Das ist doch eine
                            ganz einfache Teilungsaufgabe. Angenommen,
                            es lebten eintausendfünfhundert Millionen
                            Menschen auf der Erde ..."
 "So viele, Sir?"
 "Ja, du und ich, wir sind jeweils nur ein
                            winziges tausendfünfhundertmillionstel
                            Teilchen."
 "Und wie viel bekäme dann jeder?"
 "Warte, Kate", antwortete John Proth, "denn
                            es gibt so viele Nullen im Divisor und im
                            Dividend, dass ich fürchte, mich zu
                            verheddern und dir etwas Falsches zu sagen
                            ..."
 Und nachdem er seine Rechnung an den Rand
                            der Zeitung gekritzelt hatte, sagte er: "Das
                            ergäbe ungefähr einundzwanzigtausend Francs
                            pro Kopf."
 "Einundzwanzigtausend Francs!" rief die alte
                            Haushälterin händeringend aus. "Dann wären
                            ja alle reich."
 "Ich glaube vielmehr, alle wären arm", gab
                            Richter Proth zurück, "denn inflationäres
                            Gold hätte keinen Wert mehr, es wäre nicht
                            mehr wert als die Sandkörner hier am Ufer.
                            Doch selbst wenn es seinen Wert behielte -
                            wie viele hätten dann ihre
                            einundzwanzigtausend Francs ganz schnell
                            vertrunken und verfressen und vergeudet und
                            wären wieder genauso arm wie zuvor?"
 Nachdem der Philosoph Proth seine Meinung zu
                            diesen törichten Teilungswilligen in der
                            Alten und in der Neuen Welt geäußert hatte,
                            ging er wieder in seinen Garten und goss die
                            Blumen.
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                            |  MOVARO.net
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                    |  | Zu
                          "inflationärem Gold" siehe auch:> Midas und
                          > Krösus mit
                          der lehrreichen Missdeutung einer Weissagung
                          des Orakels von Delphi ("Wenn du den Halys
                          überschreitest, ...")
 oder "Jenseits von Eden" von
                          John Steinbeck
 nebenstehender
                          Text:Jules Verne, Die Jagd auf den Meteor, München:
                          Piper, 2005, S 167 f
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