Lebendige Vielfalt

Ich reiste Richtung Norden, nach Gujarat, um mich über das Schicksal der dortigen Baumwollbauern zu informieren. Ironischerweise sind BäuerInnen, die als weniger „modern“ gelten, besser dran. In Rangpur, einem eher abgelegenen Gebiet drei Autostunden von Baroda, nahe der Grenze zu Madhya Pradesh, hat fast jeder Bauer sein Baumwollfeld, aber nur nebenbei, um Geld zu verdienen. Ansonsten gibt es Mangos, Chilis, Rizinusbohnen, Auberginen, Tomaten, Mais und Reis, Strauch- und Kichererbsen, manches davon zur Selbstversorgung, anderes wie die Baumwolle als Geldquelle.
Selbstmorde in Zusammenhang mit der Landwirtschaft sind hier praktisch unbekannt. Warum, frage ich Sunhi Machhi, den Landwirtschaftsfachmann, der die Bäuerinnen und Bauern hier berät. Und er kommt gleich zum Punkt: „Diese Bauern (in Vidarbha) sind ausschließlich von der Baumwolle abhängig. Geht das schief, gibt es gewaltigen Stress und einen Haufen Schulden. Hier bauen die Bauern ihre eigenen Nahrungsmittel an, Baumwolle nur auf dem übrigen Land, daher taucht das Problem hier nicht auf.“


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Text auszugsweise entnommen aus:

> Tödliche Baumwolle, Richard Swift
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NI-Redakteur], > Südwind, Magazin für internationale Politik, Kultur und Entwicklung, Juni 2007, S 31
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