Konzept für steirische Schulen

 Auszug aus den "Konzeptionellen Überlegungen Mobbingberatung und -prävention aus dem Jahr 2000

 

Brief an BM Gehrer

Antwort vom
"Zukunfts-
ministerium"
Kommentar zur Antwort:

Von Seiten des Lehrerberatungszentrums Graz gibt es inhaltlich positive Rückmeldungen und konkrete Unterstützungserklärungen nicht-finanzieller Art.
Ebenso von gewerkschaftlicher Seite sowie von den PersonalvertreterInnen.

Interesse besteht auch bei rund 2/3 der DirektorInnen (eigene e-mail-Umfrage).
Aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel besteht allerdings auch auf Schulebene Bedarf an finanzieller Unterstützung.

Teilaspekte bestimmen das Bildungssystem: Unterrichtsgegenstände.
Wer Hypothesen bildet bedient sich der Teilaspekte.
Teilaspekte erzwingen fokussiertes Hinsehen, wodurch Lernen in Spezialgebieten erleichtert wird.
Mögliche Quintessenzen daraus: effizientes, produktives und kundenorientiertes Arbeiten.

Übrigens: Der Magistrat Graz mit über 4.000 Beschäftigten hat bereits seit Anfang 1999 eine durch Fr. Elke Pölzl erfolgreich geführte Mobbingberatungsstelle.

"Sparen bei Lehrergehältern"!(?)


Mir sind ehemals mobbingbetroffene LehrerInnen bekannt, die der Öffentlichkeit Kosten in Millionenhöhe verursacht haben.

Ich finde es bedauernswert, dass (eventuell) erst über den monetären Umweg eine Gesprächsbasis mit Verantwortlichen gefunden werden kann.


Wie im "vorbildlichen" österreichischen Schulsystem mit Menschenschicksalen umgegangen wird lesen Sie hier.


Schnöder Mammon II

Ich hoffe, Kind, du weißt es: Geld
Regiert heut auch die Geisteswelt!

 Gedicht von Hartmut Bohn

 Chef im Ring
 
 "Mein Chef ist mein Publikum" sagte einst Robert Hochner.* Eine vorbildhafte Haltung gegenüber den wahren Macht-Verhältnissen.

 

Nur manche wollten oder konnten nicht verstehen. 

 *Zitat von Eugen Freund überliefert: Der Standard, 15. Juni 2001, S 35


P a n o r a m a

Auszug aus der Studie des Inst. f. betriebl. Gesundheitsförderung in Zusammenarbeit mit dem Lehrerberatunszentrum in Graz zum Thema: Schikanen am Arbeitsplatz
(Ausschnitt aus:
Konzeptionelle Überlegungen zum Dienstleistungspaket Mobbingberatung und -prävention)
     
Lesenswert:

"Die Stundenplan-Fetischisten"
Untertitel:

"Wie Kreativität an unseren Schulen systematisch verhindert wird"
geschrieben von: Helmut Handler-Kunze (Hauptschuldirektor, Dornbirn)
in:
Der Standard, Ressort: Kommentare der anderen, 24. 2. 2003, S 19
  Thematisch ergänzend: PISA und der Ungeist des Rankings in "Der Weisheit letzter Stuss" von Konrad Paul Liessmann  
     

Ergänzend dazu:
Betriebliche Gesundheitsförderung -Was kann auf die Schule übertragen werden?
von:
Bernhard Badura, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld
 
     
"Nicht für die Schule, für´s Leben lernen wir" - dieser Stehsatz bleibt auch am Anfang des dritten Jahrtausends in einem "entwickelten, industrialisierten" Land wie Österreich weiterhin Wunschdenken. Als Pädagoge weiß ich um die Wichtigkeit der Vorbildwirkung. Was für LehrerInnen Gültigkeit hat geht am Schulsystem augenscheinlich spurlos vorüber. So lese ich im Artikel "Das spielt´s heutzutage nicht mehr" mit dem Untertitel "Ärger über die Befehlshierarchie" folgende Feststellungen angesichts der Art und Weise ministeriellen Vorgehens: "'Das ist eine Streichung in einer Partitur, die nicht vorhanden ist.' Direktor Wolf Peschl vom Gymnasium Kundmanngasse in Wien ist über die Sparpläne von Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer empört. 'Was uns besonders schmerzt, ist der Ton des Umgangs mit uns', sagte Peschl - dieses 'von oben nach unten' erinnere an den ehemaligen Ostblock."

entnommen aus:
Der Standard, 10.4.03, S 7

 Filmempfehlung: Brubaker

1968 ist lange her. Viele der damals Revoltierenden haben in ihrem späteren Berufsleben genau diese Rollen und Verhaltensschemata gelebt, gegen die sie zunächst ankämpften. Dieser Film zeigt zumindest auf, was durch Empathie, Veränderungswillen, Zivilcourage etc. möglich ist. Auch wenn alte Herrschaftsverhältnisse wieder hergestellt werden, so war es den Versuch allemal wert.

Untersuchungen mit Hilfe der Positronen-Emissionstomographie zeigen Zusammenhänge auf zwischen Gewalterfahrungen und Veränderungen frontaler Hirnteile, die für die Steuerung und Hemmung von Aggression verantwortlich sind (siehe SN, 10. 4. 03, S 23). Diese Ergebnisse sind interessant, unterstreichen jedoch allenfalls bekannte pädagogische Erfahrungen. Viel wichtiger scheint mir zu sein, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Konzepte, Ideen, Projekte um zu setzen, durch die das (Er-)Lernen nicht gewünschten sozialen Verhaltens minimiert wird.

Abgesehen von vielerorts noch vorhandenen Mängeln im Umgang mit Konflikten und Mobbing sehe ich die Notwendigkeit, nicht nur fallbezogen zu reagieren sondern vielmehr präventiv tätig zu werden!


Wie groß der Bedarf an mobbingpräventiven Maßnahmen ist wird nur allzu oft übersehen. Immer wieder gelangen Spitzen des schaurigen Eisbergs an die mediale Oberfläche, an der sie gerade wieder einmal zum Tagesthema verkommen.

So berichtete die Kleine Zeitung in ihrer Ausgabe vom 30. 8. 2001 auf Seite 15 ausführlich über den suspendierten Direktor der Vorzeigeschule Keplergymnasium in Graz:

... Landesschulratspräsident Horst Lattinger sagt, er wisse von derartigem Verhalten nichts, "und wenn es so langfristig gewesen wäre, dann würde ich es wissen." Ihn störe es sehr, dass sich der Wirbel ausgerechnet in der "Vorzeigeschule der Steiermark" ereignet. "Wir gehen aber vorerst davon aus, dass die Vorwürfe unbegründet sind. Uns stellt sich trotzdem die Frage: Handelt es sich um echte Vergehen, oder Schlampigkeit? Oder Intrige, wie es in solchen Fällen oft der Fall ist?" Im letzten Fall blüht wiederum der Lehrerin selbst ein Disziplinarverfahren, das zur Entlassung führen könnte.


Buchtipp:
Arno Gruen, Der Verlust des Mitgefühls
München: dtv, ISBN 3-423-35140-3

 

 


Konflikte gibt es überall. In hierarchiebetonten Branchen (siehe Leymann) sind sie häufiger anzutreffen. Und Intrigen sind ein deutliches Zeichen für schwelende Prozesse wie Mobbing ("in solchen Fällen oft der Fall"). Diese Zeichen sind ernst zu nehmen und sollten noch vor einer sich abzeichnenden Eskalation
professionell begleitet werden.

Nachdem ich mit meinen Bemühungen um eine Umsetzung des dargestellten Konzepts 1999/2000 nicht erfolgreich war, darf ich am 17. 6. 2002 auf Seite 9 der Kleinen Zeitung zum Thema Aggressivität in den Schulen endlich folgende Zeilen lesen: "Die Lehrer haben zu wenig Selbstwertgefühl und sind zu wenig trainiert. Da müssen einfach professionellere Einrichtungen her." Ich wünsche Herrn Dr. Josef Zollneritsch, Leiter des schulpsychologischen Dienstes beim Landesschulrat für Steiermark viel Erfolg bei der Umsetzung.