Über
den großen Selbstbetrug
[nach
der Großen Depression!]
Nicht
nur der Konsument werde durch Werbekampagnen von privatwirtschaftlichen
Interessen extrem beeinflusst, sondern auch der Wähler,
meint der Kritiker, dem sein großer Kollege Paul Samuelson
einmal vorwarf, er sei gar kein richtiger Ökonom. »Nichts
könnte mich weniger berühren«, sagte Galbraith
daraufhin. Er bezieht eben die Politik in seine Analysen ein
und schaut auf die Institutionen, die den Bürger leiten.
Zum Beispiel auf die Banken und ihre Berater. Diese Branche verkaufe
Vorhersagen des Unvorhersagbaren, schreibt Galbraith. Es sei
sehr schwer, sich ihr zu widersetzen, weil sie im Gewand von
Professionalität und Macht daherkäme. Doch in Wirklichkeit
seien all die Prognosen nichts wert, weil sich das Schicksal
eines Marktes oder eines Unternehmens nun einmal nicht vorhersagen
lasse. Deshalb schrieben die so genannten Experten einfach, was
ihre Großkunden gern lesen. Selbst die Ökonomen an
der Wall Street seien von diesem Verhalten nicht frei. |
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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit
Aus: >
John Kenneth Galbraith ewiger
Streiter gegen die Mächtigen von Uwe Jean Heuser,
Rezension vom 26.8.04 zu John Kenneth Galbraith: The Economics
of Innocent Fraud, Truth for Our Time, Houghton Mifflin Corp.,
Boston 2004 |
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Apropos Werbekampagnen.
Stefanie Müller über > Den Star, den keiner kennt: Amancio Ortega. Der > Zara-Gründer und "Selfmade-Milliardär"
hält auch als drittgrößter Unternehmer seiner
Branche nichts von einer Marketingabteilung.
Der Nachteil
einer Mathematisierung der Wirtschaft ist, dass man Annahmen
trifft, welche die ungezügelte Wirklichkeit stark vereinfachen.
[Alain Zucker in: Wirtschaftswunder: Alan Greenspan, der Nachruf, Das Magazin, 7.11.08] |