Geld-Werte

Werte erwecken in uns den Anschein von etwas Beständigem. Sie sind Bestandteil einer abgesprochenen Wirklichkeit, in der auch divergierende Vorstellungen in > aufbauender Weise miteinander in Beziehung treten können. So steht Geld beispielsweise gleichzeitig im Eigentum aller Teil-Habenden eines (virtuellen, vgl. Petrodollar) Wirtschaftsraumes und erfüllt damit eine wesentliche Bedingung zum Gelingen einer arbeitsteiligen Wirtschaft. Und es steht gleichzeitig als konkreter, individueller Anteil dieses gemeinschaftlichen Eigentums im ganz persönlichen Herrschaftsbereich einzelner Menschen. Ein gewisser Typus davon, bezeichnen wir ihn Haben-Mensch, ist in besonderer Weise bemüht, sich mehr und mehr davon als Ersatz für nicht oder nicht ausreichend befriedigte, wesentliche > Bedürfnisse anzueignen. Mittels Kulturtechniken gelingt es ihm, andere so zu beeinflussen, dass sie ihre Leistungskraft für die Anschaffung jener Angebote aufwänden, die sie (beide!) produzieren (lassen). Bei Geld trügt der Schein von Beständigkeit genauso wie bei vielen anderen Gegenständen und Symbolen des "täglichen Lebens". Durch > hohe Wachstumsraten der > Geldmenge[n] und [Produkt-]Preissteigerungen verlieren [nominell] alle, insbesondere die realwirtschaftlich verankerten "Werte". Nur jene, die vor anderen in zukünftig gewünschte "Werte" (bei gleichzeitig geringerem bis gar keinem Angebot[swachstum] derselben) investieren steigen dabei besser aus. Dieser Informationsvorsprung ist in einem marktwirtschaftlichen Rechtssystem auch und insbesondere durch ein manipulatives Herstellen von Abhängigkeiten über die Beeinflussung der individuellen und gemeinschaftlichen Bedürfnisstrukturen käuflich zu erhalten. Die wahren menschlichen Bedürfnisse nach Liebe, Nähe in Gemeinschaft u. v. m. werden dabei verschüttet und finden einen scheinbaren Ersatz in käuflichen Produkten (mittlerweile auch möglich: > "gekaufte Freundschaft"). Beständigkeit von Werten ist in einer derart "abgesprochenen Wirklichkeit" ein nur so lange aufrecht zu erhaltender Mythos, so lange der Ausbeutungsmechanismus selbst einigermaßen aufrecht zu erhalten ist. Materielle Sicherheit gibt es demnach in Überfluss nur für wenige. Der Preis dafür ist KNECHTSCHAFT. Und die PeinigerInnen sind all jene, die an dieser (mehr oder weniger) abgesprochenen Wirklichkeit durch Kauf und Verkauf, vorwiegend jedoch durch ihr > "mehr haben wollen" teilnehmen. Wir knechten uns somit als Beteiligte eines Pyramidenspiels selbst. Und manche sind dabei eben erfolgreicher (...) als andere - deren Werte-kultur das Gemeinsame (gewollt oder unbeabsichtigt) vor das Trennende stellt.

retour
G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit

Bestandsdenken war gestern!
Denn: "Egal, ob > Umlage- oder Kapitaldeckungsverfahren, die Pensionen werden immer von den Jungen erarbeitet."
[Norbert Blüm sinngemäß bei >
Sandra Maischberger]

Werte von Vergänglichkeit

Der Fluss des Geldes
dazu: > Interview ...

> Land zwischen den Strömen


Die "autonomeren" > Psychologen sind die erfolgreicheren Aktionäre durch antizyklisches Verhalten gegenüber der Herde (dem Tipp des Beraters/der Beraterin folgend)

> "Taler, Taler, du musst wandern, ..."
>
M1 wächst dreimal so stark wie das BIP ...

> Netzwerk neutrales Geld