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Kultur des Gebens

Wir können uns als Gemeinschaft nur darin unterstützen, unseren eigenen Wert selbst zu erarbeiten. Dieser hängt wesentlich davon ab, wie wir uns und anderen begegnen. Dabei muss eine Kultur des (selbstlosen) Gebens zB in der Form des Schenkens von Vertrauen nicht unbedingt Halt machen vor den wirtschaftlichen Austauschprozessen. Bereits Jean Paul Getty war damit auch als Einzelner im wirtschaftlichen Wettbewerb erfolgreich. Noch viel mehr sollte diese tiefer verbindende Lebensweise zielführend wirken (zu "hellerem Erkennen" führend), wenn sie in zunehmend diversifizierten Märkten von vielen gemeinsam praktiziert wird. In dieser Hinsicht kann die von ihrer Vordenkerin Chiara Lubich als überkonfessionell betrachtete "Wirtschaft in Gemeinschaft" auch weiterhin nur gelingen.

 

Für jene (und darüber hinaus), die noch nicht bereit sind, eine "Kultur des Gebens" aus Überzeugung (bestätigt durch eigene wahrgenommene Erfahrungen) auch in wirtschaftlicher Hinsicht bevorzugt zu leben, bietet oekosozialmarkt.com eine Landschaft von Angeboten zum Kennenlernen.

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Ergänzend dazu Popper (S 292): Es ist unsere Pflicht, denen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen; aber es kann nicht unsere Pflicht sein, andere glücklich zu machen, denn dies hängt nicht von uns ab und bedeutet außerdem nur zu oft einen Einbruch in die private Sphäre jener Menschen, gegen die wir so freundliche Absichten hegen. Die politische Forderung nach allmählich aufbauenden (im Gegensatz zu utopischen) Methoden entspricht der Entscheidung, daß der Kampf gegen das Leiden Pflicht ist, während das Recht, sich um das Glück anderer zu sorgen, als ein Privileg betrachtet werden muß, das auf den engen Kreis ihrer Freunde beschränkt bleibt: Wir haben vielleicht ein gewisses Recht, wenn wir versuchen unsere Wertordnung - etwa unsere Bewertungen in der Musik - auf unsere Freunde zu übertragen (und vielleicht empfinden wir es sogar als unsere Pflicht, ihnen eine Welt von Werten zu eröffnen, die unserer Ansicht nach ihre Glückseligkeit sehr vermehren kann).  

 

Aber wir haben dieses Recht nur dann und nur darum, weil sie sich unser entledigen können; weil man Freundschaften beenden kann. Der Einsatz politischer Mittel mit dem Zweck, anderen Menschen unsere Wertordnung aufzuzwingen, ist jedoch eine ganz andere Sache. Schmerz, Leiden, Ungerechtigkeit und ihre Verhütung - das sind die ewigen Probleme der öffentlichen Moral, die "agenda" der öffentlichen Politik (wie Bentham gesagt haben würde). Die "höheren" Werte sollten im großen und ganzen als "non agenda" betrachtet und dem Laissez-faire überlassen werden. Somit können wir sagen: Helft euren Feinden; steht denen bei, die sich in Not befinden, auch wenn sie euch hassen; aber liebt nur eure Freunde.