Ausgrenzendes [UN]Vermögen

Wie wir alle wissen, bergen Billigkäufe die Gefahr in sich, Kindern deren Zukunft zu rauben. Selbst Ethikrichtlinien nehmen dies in begrenztem Umfang in Kauf! Durch perfide Verschleierungstechniken ist der letztgültige Nachweis zu schwierig (aufwändig) zu erhalten. Doch nicht nur Kinder werden systematisch ausgebeutet. Jegliche Form von geistiger und/oder körperlicher Arbeit ist davon betroffen, zumindest grundsätzlich. Und das Eigentümliche daran ist, dass wir als Konsumierende und Leistende in asozialen Marktwirtschaften genau dieses ausbeutende System, das wir gleichzeitig als verwerflich bezeichnen, unterstützen. Soweit hat also Hayek mit Recht auf eine natürliche, ans Tierreich erinnernde Ordnung hingewiesen. Nur ist sie nicht zum Vorteil aller! Und genau aus diesem Grund ist es absolut unmenschlich zu behaupten, "die Gewinner dürfen ihren Lohn ungeteilt genießen, und wer im freien Wettbewerb verliert, war eben nicht 'fleißig' und 'tüchtig' genug und hat daher auch keinen Anspruch auf Hilfe durch die Allgemeinheit." (1) Wer so denkt wird als Mensch immer einsamer, er degeneriert zum Einzeller. Denn in letzter Konsequenz wird dann leistungsmäßige Unzulänglichkeit weder bei den engsten Angehörigen noch bei sich selbst akzeptiert. Sogar Schenken wird dann zur Spekulation mit Erwartungshaltung. Eine schrecklich gefühllose Welt, die wir als Teilnehmende durch Streben nach Mehr, durch Anhäufen von Vermögen, durch Arbeiten bis zum Burnout am Leben erhalten. Unsere innere Welt lebt dann mehr und mehr ausserhalb von uns (2). Materialisiert zur Betrachtung, zur Begutachtung, zum Bestaunen, zum Betasten. Dann erst können viele daran glauben, dass sie sind - Erwartungen erfüllend. Und so lange zum selben Risiko Geldeinkommen durch hierarchisch organisierte Leistungspyramiden in Verbindung mit entsprechend gesteuerten Nachfragestrukturen und dank virtueller Finanzmärkte schneller vermehrt [vgl. > Einkommenssituation Versicherung/Finanzdienstleister] als (Leistungs-)Vermögen auf der anderen Seite der Bilanz verbraucht werden, so lange wird sich daran auch nichts ändern. Wer wahres Glück sucht wird es durch noch so große Anstrengung nicht finden. Auch Geld wird nie zu Leben anfangen. (3)

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G emeinschaftliches
W irtschaften mit
N achhaltigkeit

Geld hat die Gegenseitigkeit zwischen Menschen und Gruppen radikal verwandelt. Es verbindet, gewiss. Aber es trennt auch. Es ist befreiend und nötigend zugleich. [Kitzmüller/Büchele, S 54]

1) Hayeks Freiheit, Christian Felber,
in: >
Der Standard, 26. 3. 2005, Album, S 6

2) "Wenn nun also das Aussen, die Materie von einem inneren Ereignis 'weiß', muß in ihr physikalische in objektivpsychische Energie transformiert worden sein."
>
Remo F. Roth, 13. 5. 2002

3) Interessierte finden im Artikel
>
"Wenn das Geld zu Leben anfängt" von Stephan Schulmeister (Die Presse, 26. 11. 2005) eine passende und informative Fortsetzung