G E S T A L T - K U N S T - K U L T U R | ||
Vermutungen über die Welt als Beziehungsgefüge ~~~~~~~ "Die
Galeere ist eine Staatsqualle, eine Kolonie aus vielen Individuen,
die sich spezialisieren, die einen fangen das Futter, die anderen
verdauen es, die dritten halten das Segel in den Wind, ja, das
Segel, die Sozietät baut einen gasgefüllten Sack, der
aus dem Wasser ragt, mit ihm navigiert sie fast wie eine Rennyacht,
sie kann 33 Grad am Wind segeln (Yacht: 40). Alles zusammen darf
man getrost als Organismus mit Organen betrachten: Die Galeere
braucht kein Mesoderm, sie hilft sich mit Arbeitsteilung." |
Geordnete Beziehung(en) ... Eine Eigenschaft dieser geordneten Beziehung(en), durch die Systemelemente eine höhere Seinsebene entstehen lassen/entwickeln, ist deren Aufgabenteilung. Wie bei den Zellen eines lebenden Organismus. Als Aufgaben lassen sich u. a. Selbst- und Arterhaltung herauskristallisieren. Dazwischen liegen bei sozialen Wesen noch die Systemebenen Familie, Gruppe, Staat etc. Wichtige Prinzipien im Dienste eines höheren Prinzips. Variantenreich zu beobachten im Tierreich: Ameisen, Portugiesische Galeere und viele mehr. Die Erhaltungsaufgaben finden ihren Ausdruck dabei in Form von Trieben auf der Ebene der Körperlichkeit. Harmonisch aufeinander abgestimmt wirken sie förderlich für den Erhalt und das Wachstum von Strukturen (vgl. auch die Definition bzgl. Leben unter www.baertierchen.de). Der Libido gleich stehen sie im Gegensatz zum Todestrieb. Vereint nach Sigmund Freud im ES. Harmonisch bedeutet in letzter
Konsequenz die Vereinigung aller Gegensätze, genannt Liebe.
Sie ist Anfang und Ende, und beide sind allgegenwärtig [vgl.
Raumverdichtung - Raumdehnung, Vakuumteilchen].
Dazwischen liegen strukturell unterschiedliche Entwicklungsformen
mit der Möglichkeit, unterschiedliche Komplexitätsgrade
zu "erarbeiten". Bestimmte Formen davon werden sich
ihrer Entität bewußt, eine davon bezeichnet sich selbst
als Mensch. Die sich in weiterer Folge daraus ergebende Materie-Geist-Dualität
bedingt sich wechselseitig, wobei wir uns entwicklungsgeschichtlich
immer weiter von der Welt der Materie entfernen. Deshalb ist
die Betrachtungsweise von Lawrence und Nohria über unsere
Triebkräfte im, wie es Peter Felixberger so treffend formuliert,
bekannten
Wesen Mensch als lebendes System angesiedelt. Diese wegweisende Theorie über die Grundzüge
der menschlichen Natur steht somit für den einen Teil
menschlicher Natur in uns, für den anderen Teil unserer
Natur als geistige Wesen steht vor allem unsere Suche nach Sinn in unserem Leben. Da sich
der Fokus je nach Lebenserfahrung, genetischer Ausstattung, sozialem
Umfeld etc. unterschiedlich anlegen lässt kann keine Theorie
für sich die alleinige Allgemeingültigkeit beanspruchen. Zurück zum Aufbau und Erhalt höherer Seinsebenen. Im Vergleich zu den Zellen eines Organismus ist die Menschheit durch die Beziehungen ihrer Individuen untereinander ebenso als eine Einheit zu betrachten, so wie durch die Qualität der Beziehungen menschlicher Zellen ein Mensch ent(be-)steht. Die Prinzipien gelten für das Kleine wie für das Große. Wollen wir als Menschheit "gesund" sein, dann müssen wir auf die Qualitäten der verschiedensten Beziehungen und Beziehungswelten in und mit denen wir leben achten. So bestimmt auch die Qualität der Austauschbeziehungen in der Welt des Geistigen den Erhalt und das Wachstum höherer Seinsebenen. Vergeben und Annehmen ergänzen hier Geben und Nehmen. Unsere einzelnen Lebensziele können sich dabei in fruchtbarer Konkurrenz ergänzen. So entsteht Harmonie als konstruktive Auflösung von Gegensätzen und bildet die Basis für weiteres Wachstum aus Differenzierung. Es ist wie ein einziger Integrationsprozess mit fließenden Grenzen. Dazu ein Ausschnitt aus dem Artikel "Wurm im Hirn", von Jürgen Langenbach (Die Presse/Spectrum, 19. 11. 2005, Seite X): "In ihnen entwickeln sich die Parasiten weiter, arbeitsteilig: Fast alle setzen sich im Darm fest, nur einer wandert in das Gehirn und sorgt für das wunderliche Verhalten. Das ist der 'Gehirnwurm', er verzichtet auf seine Reproduktion, opfert sich für die Gemeinschaft, die im Rindermagen ihr Ziel findet und sich mehrt." Ohne abgesprochene, gemeinsame ([Aufgaben]geteilte) Wirklichkeit als ein Ausschnitt der gesamten (möglichen, anderen, erweiterten) Wirklichkeiten scheint ein gemeinsames Höherordnen äußerst unwahrscheinlich. Dabei ist es geradezu unerheblich, sich Gedanken darüber zu machen, wer oder welches Prinzip ordnend im Hintergrund agiert. Denn in erweiterbaren Wirklichkeitsräumen ist vieles denkbar, vieles möglich und die Ergebnisse liegen in unserer Verantwortung ...! Hemmschuhe für mögliche, sich selbst erfüllende Entwicklungen finden sich in Nicht- und Handelnden, in den nicht und tiefgehend Überlegenden, in gebrochenen und irreleitenden Übereinkünften, in Ängsten und Zuversichten u. v. m. So wie wir den Sinn für unser eigenes Leben nur in uns durch Arbeit an und mit uns selbst finden können, so können wir uns auch als Menschheit nur arbeitsgeteilt einem möglichen gemeinsamen Sinn als kleinstem gemeinsamen Nenner nähern. |
W E L T E x k u r s
Zur Beschreibung der Materie und
ihrer Zustände ist Information und Organisation notwendig. > Ich habe keinen Zweifel daran, daß die motorischen Funktionen und vielleicht die Muskeln selber, wesentlicher Bestandteil der höheren Funktionen des Menschen sind. (178) Bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, daß aufrechte Haltung dynamisch aufzufassen ist. Die aufrechte Haltung ist mehr eine Funktionsweise, der das Knochengerüst sich ständig anpassen muß, als eine Haltung, die als fester Zustand bewahrt wird. (189) Das Altern beginnt mit der selbst auferlegten Restriktion, neue Verhaltensweisen zu bilden. (179) Moshe Feldenkrais, Bewegungserziehung zur Verbindung von Körper und Geist, in: Psychotherapie & Körperdynamik, Bd. 1, 7. Aufl., Hrsg: Hilarion Petzold, Paderborn: Junfermann, 1994 |
kunst |
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