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Outperformance
nachhaltiger Unternehmen:
100 %!

In einer Studie des Schweizer Bankhauses Sarasin Cie AG über die ... Bewertung der Nachhaltigkeit von Branchen gelangen die Autoren zu einem "beeindruckenden" Ergebnis:

Die Aktienperformance der nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der kritischen Branchen war in
vielen Fällen besser als der Branchendurchschnitt. Die durchschnittliche Überrendite gegenüber dem
jeweiligen Branchenindex lag während der Periode Dezember 2001 bis April 2006 bei beachtlichen
100%. Dabei lag die Outperformance ..., im Sektor „Energieversorger“ bei 100% ...

Die aktuellere Nachhaltigkeitsstudie relativiert (zB auf Seite 12) ein wenig den Zusammenhang zwischen Outperformance und Nachhaltigkeit.
Die Outperformance selbst (siehe Bild rechts) ist allerdings weiterhin gegeben.

In Krisenzeiten zählen allerdings andere Werte hinsichtlich der Zukunftserwartungen von Investitionen. Da kann die Outperformance gegenüber dem herkömmlichen Markt auch mal negativ werden.

 

     

Um als "ausgleichendes" Wirtschaftsmodell gelten zu können bedarf es allerdings bestimmter allgemeiner Regeln, die eine wertmäßige Blasenbildung von Investitionen präventiv vermeiden helfen soll. Beispiele dafür können sein:

Betriebsgröße der teilnehmenden Unternehmen

Wirtschaftliche Abhängigkeit derselben (Entscheidungsautonomie: siehe Ausschlusskriterien), verbunden mit der selbstgewählten "Beschränkung", überwiegend nachhaltig zu produzieren

Keine Verzinsung auf veranlagte (gehortete) Gelder - wirkt ausgleichend gegenüber den asymmetrischen Informationslagen auf den Finanzmärkten

 

 
  Damit wir nicht vergessen, unsere Nächsten zu lieben und lieber sie anstatt Geld anzubeten, müssen wir die Frage nach der Moral unseres Handelns stellen. Bernard Mandeville hat seine Antwort dazu gefunden und sie in einer Bienenfabel beschrieben:
     

Versagende Märkte?

Die Märkte versagten keineswegs, sie funktionierten leider prächtig und lenkten die Geldströme effizient in den boomenden Häusermarkt um. Während sich Staatspapiere kaum noch rentierten, konnte mit Krediten an Hausbesitzer ordentlich Geld verdient werden. Noch dazu, da diese Kredite fast risikolos schienen. Die Häuserpreise stiegen aufgrund der hohen Nachfrage immer weiter, und die Banken bündelten die Kredite, verkauften sie rund um den Globus, wodurch sich das Ausfallsrisiko minimieren sollte.

Das bestätigten auch Rechenmodelle, die von Eliteuniversitäten erstellt wurden. Leider basierten diese mathematischen Warnsysteme auf falschen Annahmen - sie rechneten die Ausfallquoten der letzten Jahre hoch und kamen zu dem Schluss, dass es im Schnitt bei zwei von 100 Kreditnehmern zu einer Zwangsvollstreckung käme. Im schlimmsten Fall, so die Annahme, würden zehn Prozent der Hypothekarkredite abzuschreiben sein. Nicht berücksichtigt wurde, dass sich längst Menschen ein Eigenheim finanzieren konnten, denen vor wenigen Jahren kein Cent geliehen worden wäre. Heute werden Kreditausfälle von bis zu 40 Prozent und mehr erwartet.

entnommen aus: Der kleine "Jahrhundertfehler"
von Franz Schellhorn, Die Presse am Sonntag, 29. 3. 2009, S 21

 

Die Moral

So klagt denn nicht: für Tugend hat's
In großen Staaten nicht viel Platz.
Mit möglichstem Komfort zu leben,
Im Krieg zu glänzen und doch zu streben,
Von Lastern frei zu sein, wird nie
Was andres sein als Utopie.
Stolz, Luxus und Betrügerei
Muß sein, damit ein Volk gedeih'.
Quält uns der Hunger oft auch gräßlich,
Zum Leben ist er unerläßlich.
Stammt nicht des edlen Weines Saft
Von einem garstig dürren Schaft?
Der, wenn man ihn nicht sorgsam pflegt,
Bloß nutzlos wuchert und nichts trägt,
Doch dessen Frucht uns Lust bereitet,
Wenn man ihn bindet und beschneidet.
Genauso uns das Laster nutzt,
Wenn das Gesetz es kappt und stutzt,
Ja, ist so wenig aufzugeben
Für Völker, die nach Größe streben,
Wie Hunger ist, damit sie leben.
Mit Tugend bloß kommt man nicht weit;
Wer wünscht, daß eine goldene Zeit
Zurückkehrt, sollte nicht vergessen:
Man mußte damals Eicheln essen.

aus: Der unzufriedene Bienenstock
von: Bernard Mandeville

Hinweise: Über die profitgetriebenen Hintergründe des mysteriösen Bienensterbens in weiten Teilen der Erde und über die Bedeutung der "fleißigen Bienen" berichtet Wayne Ellwood in der deutschen Übersetzung unter "BIENEN - Warum sterben sie?", Südwind Magazin, 11/2009, S 35 ff

Über den Nutzen von Lastern lässt sich genüsslich streiten. Insbesondere auch dann, wenn es um die Frage geht, ob wir unbedingt der Gesetze bedürfen, um den Nutzen von Lastern in Vorteile zu verwandeln. Diese können allenfalls ein friedensförderndes Hilfsmittel darstellen, Menschenbildung ersetzen sie niemals, denn diese setzt schon viel ursprünglicher an und ist zweifelsohne zu bevorzugen.