Eine Umfrage der Mittelbaugruppierung unter den Ärzten
im AKH ergab:

Viele klagen über Mobbing
und 53 Prozent sind gegen Pragmatisierung.

Artikel entnommen aus Salzburger Nachrichten, 4. August 2000



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Mobbing im Wiener AKH

Wien (SN, APA). "Mobbing scheint im AKH zum Alltag zu gehören", sagt Mittelbauvertreter Univ.-Prof. Thomas Szekeres nach der Auswertung einer Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit in Wiens größtem Spitalsbau. 36 % der von der Mittelbaugruppierung "Gaku-Medizin" Befragten gaben an, persönlich betroffen zu sein. Gar 70 % kennen jemanden, der unter Feindseligkeiten und Psychoterror am Arbeitsplatz AKH leidet.

36 %
selbst betroffen

Fragebögen sind an alle rund 1400 AKH-Akademiker ausgesandt worden. 108 Bögen wurden ausgefüllt retourniert. Für Szekeres "spiegeln die Ergebnisse die allgemeine Stimmung wieder". Die Antworten deckten sich mit einer von der Ärztekammer in den Wiener Krankenhäusern durchgeführten Befragung.

der o. a. Prozentwert ist meiner Meinung nach durch die nebenstehend beschriebene Vorgehensweise bei der Datenerhebung zu hoch gegriffen ...

Die Mobbing-Situation im AKH sei allerdings "schlechter als in allen anderen Spitälern der Gemeinde Wien", resümierte Szekeres, Vorsitzender der Ärzte und Ärztinnen mit Ausnahme von Abteilungsleitern und ordentlichen Professoren, Anm.) und stv. Mittelbaukuriensprecher der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Sein Appell an alle Vorgesetzten und Universitätsgremien: "Tut etwas gegen Mobbing!"

Sexuelle Belästigung komme "nur in wenigen Einzelfällen" vor: 8% gaben an, am Arbeitsplatz sexuellen Übergriffen ausgesetzt zu sein. Drei Prozent berichteten von tätlichen Angriffen von Vorgesetzten. Szekeres: "Wir möchten dieses Thema aber nicht verharmlosen, da selbst Einzelfälle für die Betroffenen untragbar sind."

53 Prozent der Befragten halten die Pragmatisierung nicht für erhaltenswert. 60 Prozent sprechen sich für eine befristete Verlängerung von Dozenten aus, 82 Prozent wünschen sich dies für Professoren.

56 Prozent beklagten einen Mangel an Aufstiegsmöglichkeiten. Ebenso viele Befragte traten für die regelmäßige Evaluierung aller pragmatisierten Hochschullehrer ein. Der Mittelbauvertreter wertet dies als Zeichen, "dass Leistung zählen muss, aber auch festgestellt und belohnt werden sollte".

Szekeres: "Offensichtlich spricht sich die Mehrzahl der akademischen Mitarbeiter für ein durchgängiges Leistungsprinzip in allen Hierarchieebenen aus." Die Gaku-Forderung: "Gleiche Rechte und Pflichten für alle, damit es weiterhin zu einer optimalen Versorgung unserer Patienten kommt."

Auch mit der baulichen Ausstattung des AKH sind nicht alle Mitarbeiter zufrieden. Das Raumklima und die Architektur des Spitals erhielten auf einr Skala von 1 bis 5 lediglich die Note 3,9. Anzahl und Ausstattung der Dienstzimmer wurde mit 3,2 benotet.

Interessant erscheinen mir die weiteren Äußerungen bzgl der Unzufriedenheit als Begleiterscheinungen einer unbestreitbar hohen Mobbinghäufigkeit.

"... weiterhin zu einer optimalen Versorgung ..." könnte als Bestätigung für den bisherigen Tatendrang so mancher Verantwortlicher interpretiert werden.