Die Verletzung existenzieller Interessen

einer starken Lobby

kann das (berufliche) Leben kosten!

Artikel entnommen aus Der Standard, 23. - 26. Dez. 2000




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BSE-Aufdeckerin wurde mundtot gemacht

Deutsche Tierärztin warnte schon 1994 vor der Gefahr
Wien/Berlin - Sie wurde strafversetzt, fristlos entlassen, mundtot gemacht: Die deutsche Veterinärwissenschafterin Margrit Herbst wies bereits im April 1994 in einem Interview mit dem STANDARD auf mögliche BSE-Fälle in Deutschland und die zu befürchtenden Folgen hin. Was sie damals den Job kostete.

Heute zählt Deutschland offiziell fünf Tiere, die bereits dem Rinderwahnsinn verfallen sind, weitere drei verdächtige Kühe sollen in den nächsten Tagen untersucht werden. Am Freitag gaben deutsche Regierungsmitglieder erstmals große Versäumnisse in der Bekämpfung der Tierseuche bekannt und bestätigten gleichzeitig, dass BSE bereits 1994 in Deutschland registriert worden ist.

Margrit Herbst warnte damals auch schon vor der Gefahr, der Mensch könne sich durch den Verzehr mit verseuchtem Fleisch infizieren und die tödlich verlaufende Creutzfeldt-Jakob-Krankheit entwickeln. Als Konsequenz ihres öffentlichen Auftretens und ihrer Forderung nach BSE-Vorsorge und genaueren Untersuchungen wurde sie mundtot gemacht. Am Beispiel Großbritanniens, wo damals bereits 120.000 Rinder notgeschlachtet werden mussten, konnte Deutschland erahnen, welch fatale Auswirkungen ein BSE-Skandal im eigenen Land auf die Wirtschaft haben würde.

Da sich die Rinderseuche derzeit über ganz Deutschland auszubreiten scheint, hat sich die deutsche Bundesregierung nun dazu durchgerungen, sämtliche Wurstwaren, in die BSE-Risikomaterial gestopft worden sein könnte, aus dem Handel zu nehmen. Dies wurde Freitag auch ausdrücklich von der zuständigen EU-Kommission gefordert. Die österreichische Regierung, die einen Importstopp über deutsches Rindfleisch verhängt hat, sieht für diese Maßnahme derzeit noch keine ausreichenden Gründe.

Hierzulande streiten sich Bund und Länder über die Kostenaufteilung für jene Maßnahmen, die zur Gefahrenminimierung ab Jänner in Österreich gesetzt werden sollen: Tiermehlvernichtung und BSE-Tests für Rinder ab 30 Monaten. Kosten: 1,5 Milliarden Schilling oder 109 Millionen Euro.